Die bewegte Geschichte des Alpenpasses

Der Gerlospass verbindet das Zillertal und das Salzachtal. Schon vor 3.500 Jahren lebten Menschen auf beiden Seiten dieses Gebirgspasses, und er wurde vermutlich auch schon damals überquert. Als auf dem Rohrberg, hoch über Zell am Ziller, Gold entdeckt wurde, stieg die Bedeutung des Weges unvermittelt an. Denn das Zillertal mit seinem Goldvorkommen gehörte bis zum Ende der Napoleonischen Kriege zum Erzbistum Salzburg. Allerdings führte der einzige Weg dorthin über Bayern und Tirol. Um einen Streit um die Gewinne aus dem Bergbau zu umgehen, wollten die Salzburger Erzbischöfe im 17. Jahrhundert einen „inländischen“ Zugang zum Gold errichten.

Der Weg zum Gold:

Ein Weg für Karren durch die Berge

So fiel im Jahr 1630 der Startschuss zum Ausbau des 30 Kilometer langen Saumpfades von Wald im Pinzgau über den Gerlospass nach Zell am Ziller. Das Golderz sollte in Zukunft mit Karren von den Minen auf dem Rohrberg und Hainzenberg zu den Schmelzöfen in Mühlbach bei Bramberg und Lend gefahren werden. Innerhalb eines Jahres hatten 70 Arbeiter das 3,5 Meter breite Sträßchen fertiggestellt. Dieses wurde allerdings bald wieder von Hochwasser und Erdrutschen zerstört. Übrig blieb der „Ronachweg“ für Fußgänger. Spätere Pläne, eine Eisenbahnlinie über den Gerlospass zu bauen oder ihn mit Hilfe einer Seilbahn zu überwinden, wurden schnell wieder verworfen.  

Vom Plan bis zum Spatenstich der Gerlos Alpenstraße

Historisches Bild mit Maschinen für den Bau der Gerlos Alpenstraße | © gerlos-alpenstrasse.at/Archiv

Die Errichtung der Gerlos Alpenstraße erfolgte schließlich aus ähnlichen Motiven wie der Bau der Großglockner Hochalpenstraße oder der Villacher Alpenstraße: Eine schöne Panoramastraße sollte dem Tourismus in der Region neue Impulse geben und außerdem den Anforderungen des stetig zunehmenden Kraftfahrverkehrs Rechnung tragen. Immer wieder verzögerte sich der Baubeginn: Wegen endloser Diskussionen über Trassenführung, Naturschutz und Notwendigkeit der geplanten Straße. Aber auch wegen des Zweiten Weltkriegs. Nach Jahren des Aufschubs war es endlich so weit: Der Plan, den Franz Wallack, der Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße, bereits 1949 vorgelegt hatte, wurde mit dem Spatenstich durch Landeshauptmann Josef Klaus am 20. Juli 1960 endlich Realität.  

Zahlen, Daten & Fakten zum Bau

Eröffnung Gerlos Alpenstraße | © gerlosstrasse.at
1. Dezember 1962

Am 1. Dezember 1962 wurde die Gerlos Alpenstraße eröffnet. Und bereits am ersten Tag befuhren 300 Fahrzeuge die neue Panoramastraße! 

Historisches Bild vom Bau der Gerlos Alpenstraße  | © gerlos-alpenstrasse.at/Archiv
12 km Straße

Die von Franz Wallack geplante Gerlos Alpenstraße umfasst eine Strecke von 12 Kilometern von Krimml bis zum Scheitelpunkt, der Pinzgauer Höhe. 

Maschine beim asphaltieren der Gerlos Alpenstraße | © gerlos-alpenstrasse.at/Archiv
558 Höhenmeter

Insgesamt 558 Höhenmeter werden mit einer Höchststeigung von neun Prozent und mit acht Kehren überwunden. Dieser Straßenabschnitt gilt bis heute als „Königsetappe“ der Gebirgsstraße, der unverkennbar die Handschrift des genialen Planers Franz Wallack trägt. 

Historisches Bild vom Bau der Gerlos Alpenstraße mit Geräten | © gerlos-alpenstrasse.at/Archiv
2 Jahre später

Zwei Jahre nach der Eröffnung wurde mit dem Bau des Speichersees Durlaßboden die Straßenlücke zwischen der Passhöhe und dem Dorf Gerlos geschlossen. 

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Preise & Öffnungszeiten